Ich habe immer nur das Eine im Kopf 1994
Eine Kontemplative Aktion
Ausgangspunkt der Arbeit war die Idee, einen Gedanken ohne jegliche Hilfsmittel direkt Form werden zu lassen. Der Raum der Performance wurden als Gehirn verstanden und jeweils in zwei Hälften aufgeteilt. An der rechten und der linken Seite des Raumes waren je 9 quadratische Platten aus frischen Ton in Kopfhöhe angebracht. Der Künstler in der Mitte verbindet beide Hälften mit seiner Aktion. Er ist das Circulus-arteriosus cerebri-Willisii. Dieses verbindet die beiden Gehirnhälften und versorgt sie mit Sauerstoff. Im ersten Teil des Videos sieht man wie das Circulus-arteriosus cerebri-Willisii herauspräpariert wird. Währenddessen steht der Künstler in der Mitte des Raumes vor einer mit Wasser gefüllten Spritzflasche, wie man sie in Laboren verwendet, und schaut sich den Film an. Der zweite Teil des Videos zeigt, wie das Gehirn achtmal laminiert wird. Auf diese Weise entstehen 18 Hirnscheiben. Dem entsprechen die 18 Tonscheiben an den Wänden. Mit jedem Schnitt macht der Künstler einen heftigen Schlag mit der Stirn gegen eine der Tonplatten. Jeder Kopfstoss ist der Versuch einen inhaltslosen Gedanken, einen Moment reiner Aufmerksamkeit, zu erwischen und diesen direkt Form werden zu lassen. Um sich kontemplativ zu sammeln und seine Stirn zu reinigen, geht der Künstler nach jedem Kopfstoss in die Mitte des Raumes und befreit seine Stirn von den Resten des Lehms mit einem kühlenden Wasserstrahl aus der Plastikflasche. Analog dazu zeigt das Video, wie nach jedem Schnitt das Messer unter einem Wasserstrahl gehalten und gereinigt wird. Bei der anschließenden Ausstellung wird die "Kontemplative Aktion" der Kopfstöße auf einem zweiten Monitor gezeigt. Dieser steht dort wo der Künstler stand auf dem Boden. Gegenüber dem erhöhten, auf Kopfhöhe stehenden, Monitor der das Obduktionsvideo zeigt.
Autopsie Video: Ralf Berger
Performance Video: Markus Karstieß
I have only the ONE thing on my mind 1994
A Contemplative Action
The starting point of the work was the idea of giving form to a thought directly without any aids. The room of the performance was understood as a brain and divided into two halves. On the right and left side of the room were 9 square plates of fresh clay at head height. The artist in the middle connects both halves with his action. He is the Circulus-arteriosus cerebri-Willisii. This connects the two halves of the brain and supplies them with oxygen. In the first part of the video you can see how the Circulus-arteriosus cerebri-Willisii is being extracted. Meanwhile, the artist stands in the middle of the room in front of a water-filled spray bottle, as used in laboratories, and watches the film. The second part of the video shows how the brain is laminated eight times. Similar to the 18 clay plates on the walls correspond to this. With each cut, the artist makes a violent forehead punch against one of the clay discs. Each headbutt is an attempt to catch a thought without content, a moment of pure attention, and to let it directly become form. In order to collect himself contemplatively and to cleanse his forehead, the artist goes into the middle of the room after each headbutt and frees his forehead from the remains of the clay with a cooling water jet from the plastic bottle. Similarly, the video shows how after each cut the knife is held under a water jet and cleaned. In the subsequent exhibition, the "contemplative action" of the head butts is shown on a second monitor. This stands where the artist stood on the floor. Opposite the elevated monitor, standing at head height, which shows the autopsy video.
Autopsy Video: Ralf Berger
Performance Video: Markus Karstieß