"The works of Ralf Berger develop their impact in a tense relationship
from near and far. They offer a microscopic close-up view of highly private actions and at the same time withdraw the authentic original form from the viewer's grasp. The actual work, the performance, the action, the confrontation with space and volume or with one's own body, this original work no longer exists. It has mostly taken place under exclusion of any observation: be it in the shelter of privacy, be it in a temporally and spatially parallel space that is not visible to the viewer.
The temporal and spatial distance then causes various 'levels of mediation' through which the event is passed on to the viewer. Relics and video documentaries with the character of self-observations create a fragmentary or alienated image of the event. It is up to one's own imagination and power of observation to reconstruct the event or to doubt that it ever took place.
In his own words, Ralf Berger calls this cycle, from the event to the mediation via the reception back to the event, "video metabolism". He compares the mode of action of his works with metabolic processes, sets a conceptual framework that appears repeatedly on the level of the images in the subject.
Michael Voets (From the catalogue text for the exhibition: "Black Forest" Kunstraum der Stadt Düsseldorf, 2013)
"Die Arbeiten von Ralf Berger entwickeln ihre Wirkung in einem Spannungsverhältnis
aus Nähe und Distanz. Sie bieten eine mikroskopische Nahsicht auf höchst private Handlungen an und entziehen gleichzeitig die authentische Ursprungsform dem Zugriff des Betrachters. Das eigentliche Werk, die Performance, die Aktion, die Auseinandersetzung mit Raum und Volumen oder die mit dem eigenen Körper, dieses ursprüngliche Werk gibt es nicht mehr. Es hat zumeist unter Ausschluss jeglicher Beobachtung stattgefunden: sei es im Schutzraum der Privatheit, sei es in einem zeitlich und räumlich parallel gesetzten Raum, der dem Betrachter nicht einsehbar ist.
Die zeitliche und räumliche Distanz bedingt in der Folge verschiedene Vermittlungsebenen‚ über die das Ereignis an den Betrachter weitergereicht wird. Relikte und Videodokumentationen mit dem Charakter von Selbstbeobachtungen entwerfen ein fragmentarisches oder verfremdetes Bild des Geschehens. Es liegt an der eigenen Vorstellungskraft und der Beobachtungsgabe, das Ereignis zu rekonstruieren oder aber zu bezweifeln, dass es je statt gefunden hat.
Diesen Kreislauf, vom Ereignis über die Vermittlung über die Rezeption zurück zum Ereignis, nennt Ralf Berger mit eigenen Worten „Video-Metabolismus”. Er vergleicht die Wirkungsweise seiner Arbeiten mit Stoffwechselvorgängen, setzt einen konzeptionellen Rahmen, der auf der Ebene der Bilder im Sujet wiederholt erscheint."
Michael Voets (Aus dem Katalogtext zur Ausstellung: "Black Forest" Kunstraum der Stadt Düsseldorf, 2013)